Naturnahes Reisen mit dem Zelt
Das Übernachten im Zelt gleicht einem kleinen Abenteuer. Abgesehen vom Übernachten unter freiem Himmel ist das Zelten die einfachste und urigste Form des Campings.
Wer mit dem Fahrrad, dem Kanu oder zu Fuß in Norwegen unterwegs ist, hat mit einem geeigneten Zelt im Gepäck durch das Jedermannsrecht die Möglichkeit, so gut wie überall im Land zu übernachten. Es gibt für naturverbundene Menschen wohl kaum etwas Schöneres, als direkt am Wasser, im Wald oder im Fjell zu übernachten – und genau dazu bieten sich in Norwegen unzählige Gelegenheiten, sowohl auf Campingplätzen als auch abseits befestigter Straßen und Wege.
Ein Zelt bietet grundsätzlich die größtmögliche Unabhängigkeit, allerdings ist man dabei dem Wetter in hohem Maße ausgesetzt. Das kann wunderschön sein! Bei widrigen Wetterbedingungen kann die Urlaubsstimmung jedoch schnell getrübt sein. Gerade beim Zelten in einem Land wie Norwegen sollte deshalb großer Wert auf die Qualität des Zeltes und der übrigen Ausrüstung gelegt werden. Dies gilt insbesondere für die Bekleidung und den Schlafsack. Diese sollten auch für niedrige Temperaturen ausgelegt sein und zudem aus Materialien bestehen, die schnell wieder trocknen. Grundsätzlich sollten alle mitgeführten Dinge wasserdicht verpackt werden können. Da es gerade in höheren Lagen auch in Sommernächten relativ kalt werden kann, ist es unbedingt ratsam, eine geeignete Schlafunterlage (Isomatte) dabei zu haben. Diese leistet auch gute Dienste, wenn das Zelt auf hartem Untergrund ausgestellt wird.
Von großer Bedeutung ist beim Zelten immer auch die Wahl des geeigneten Platzes. Dies gilt vor allem dann, wenn man „wild“, also fernab der Zivilisation zeltet. Natürlich ist es herrlich, direkt an einem Bach zu campen, das klare und saubere Wasser zu trinken, vielleicht sogar eine Forelle für das Mittag- oder Abendessen zu fangen. Allerdings sollte man beim Zelten immer einen gewissen Abstand zu Gewässern halten, da deren Wasserstände aufgrund von starken Regenfällen innerhalb kürzester Zeit extrem ansteigen können.
Ähnliches gilt beim Zelten an Fjorden, die unter dem Einfluss der Gezeiten stehen. An vielen Stellen in der norwegischen Natur ist es zudem nicht gerade einfach, ein Zelt komplikationsfrei aufzubauen. Vielerorts besteht der Untergrund aus nacktem Fels, an anderen Stellen ist dieser nur von einer dünnen Humusschicht überzogen, auf der lediglich Moose und Flechten wachsen. Solche Böden neigen häufig dazu, ähnlich wie ein Schwamm die Feuchtigkeit zu halten – wer dann über ein Zelt verfügt, dessen Boden nicht absolut wasserdicht ist, hat ein Problem.
Eines steht jedoch fest: mit der geeigneten Ausrüstung, der richtigen Einstellung und relativ günstigen Wetterverhältnissen wird man beim Zelten in Norwegen mit Sicherheit eine großartige und unvergessliche Zeit erleben – und das alles mit relativ geringem finanziellen Aufwand. Sollte eine Übernachtung im Zelt unmöglich sein, so stellt eine Hütte auf dem Campingplatz eine komfortable Alternative dar.
🙂 Gudio ist ein schöner Mann